Es ist Anfang Januar, unsere Portugalreise gefühlt eine halbe Ewigkeit her. Ich bin urlaubsreif und da die Planung meist genauso viel Spaß macht wie der Urlaub selbst, beginnen wir damit, unsere Reise im Sommer zu planen. Nicht zuletzt auch, weil wir nun erstmals an die Ferien gebunden sind und es wohl besser wäre, Campingplätze vorab zu buchen, statt einfach draufloszufahren.
Unser Set-up steht, und das Equipment ist vorhanden, sodass das Ziel unserer Reise diesmal im Vordergrund steht. An Ideen mangelt es nicht, Skandinavien, Korsika, Sardinien, allesamt verlockend, aber letztendlich entscheiden wir uns für Kroatien. Dem Land, wovon viele Freunde und Bekannte immer und immer wieder so von schwärmen. Könnte man nicht eine Route bis in den Süden Kroatiens planen und mit der Fähre nach Italien übersetzen? Doch könnte man, hat Christoph aber nur leider keine Lust drauf. Die Idee, weiter bis nach Albanien oder Montenegro zu fahren, wird ebenfalls schnell verworfen, sodass wir uns allein auf Kroatien konzentrieren.
Klar ist, dass wir wieder gegen Abend los und durch die Nacht fahren, mit den Kindern für uns am entspanntesten, um weite Strecken zu überbrücken. Etwa 1.200 km planen wir für die erste Etappe ein, mit mehrmaligem Fahrerwechsel für uns erfahrungsgemäß gut machbar. Daher ist auch schnell klar, dass wir unser erstes Ziel im Norden Kroatiens suchen.
Unsere Wahl fällt auf Mon Perin, einem 4-Sterne Campingplatz in Istrien. Hier scheint es an nichts zu fehlen, sodass wir für 5 Nächte einen Stellplatz in vorderster Reihe buchen. Der Anfang ist gemacht, wir reservieren noch 2 weitere Plätze, ehe es heißt, auf den Sommer zu warten.
Es ist Mitte Juni, und wir sind startklar. Unsere Familie ist in der Zwischenzeit um einen 15 Wochen alten Malteser-Chitsu Mix namens Ozzy reicher, der uns natürlich auf unserer Reise begleitet.
Sowohl die Mädels als auch unser Ozzy haben die Fahrt prima gemeistert, die Begeisterung ist bei allen riesig, als wir auf dem Campingplatz Mon Perin ankommen. Dieser besticht vor allem durch sein gepflegtes Erscheinungsbild und den wundervollen Strand. Wir haben einen Stellplatz der obersten Kategorie, aufgrund der frühen Ferien in NRW ist aktuell noch Nebensaison preislich daher gerade noch im Rahmen, weshalb wir uns diesen Luxus für 5 Tage gönnen.
6 Tage später – wir sind spontan noch einen Tag länger dort geblieben. Wir fahren weiter die Küste entlang Richtung Süden. Unser Ziel ist ein Abstecher in einen Ort namens Zadar, wo meine Mutter mit ihrer Schwester sowie deren Familie aktuell urlaubt. Wir schlagen unser Zelt in der Einfahrt des Ferienhauses auf und verbringen dort einen schönen Tag mit der Familie. Die vier-stündige Fahrt dorthin ist nervig und zieht sich wie Kaugummi. Vielleicht auch, weil sich Kroatien geografisch nicht unbedingt für eine Rundreise eignet und ich ständig im Kopf habe, dass wir die gleiche Strecke irgendwann wieder zurückfahren müssen. Die vier Stunden weiter bis nach Dubrovnik wollen wir daher dann doch nicht.
So geht es nach Primosten, ca. eine Autostunde weiter südlich auf den Camp Adriatic. Freunde von Christoph, erfahrene Kroatienurlauber, sind dort und haben für uns vor Ort spontan einen Platz in Strandnähe organisiert.
Der Campingplatz ist komplett schattiert, was aufgrund der aktuellen Temperaturen wie ein Segen erscheint. Dafür ist es aber auch ziemlich voll und aufgrund der Enge mit recht wenig Privatsphäre. Wir bleiben zwei Tage hauptsächlich am Strand, hier gibt es das klarste Wasser, welches ich jemals gesehen habe.
Wir reisen weiter ins 50 km entfernte Tisno, ins Olivia Green Camping, definitiv ein Platz bzw. eine Anlage, welche es wert ist, in einem separaten Artikel ausführlich beschrieben zu werden. Dort haben wir vorab 5 Nächte gebucht, wovon wir die letzten 3 davon „upgraden“ und in eine 40 m² große Villa ziehen. Der Grund, die angekündigte Bura, ein an der Adria auftretender und gefürchteter Fallwind. Uns bis dato kein Begriff, aber die vorzeitige Abreise einiger Urlauber auf dem kleinen Campingplatz der Anlage ist nicht zu übersehen und auch wir wollen nicht gerade bei Sturm im Dachzelt verharren.
Letztlich hätte ich es mir schlimmer vorgestellt, aber nach 10 Tagen leben und schlafen im Bus, tut ein richtiges Bett doch echt gut. Wir nutzen die Gelegenheit, zum Waschen sowie den Bus auszuräumen und zu reinigen.
Dieser ist nun fahrbereit und wir erkunden die Gegend um Tisno. Besonders das Örtchen Murter hat uns gefallen, welches wir gleich zweimal besucht haben. Während der Hauptgrund beim ersten Mal ein Arztbesuch wegen Christophs Mittelohrentzündung war, sind wir beim zweiten Male der Einladung einer Instagrambekanntschaft gefolgt, die mit Ihrer Familie auf dem Boot im Hafen von Murter verweilte. Es war ein toller Nachmittag mit ganz lieben Menschen.
Unsere Reise neigt sich langsam dem Ende entgegen. Wir verbringen die letzten 3 Tage nochmals in Mon Perin um von hier aus die Heimreise anzutreten. Bei unserem ersten Aufenthalt hatten wir uns für die letzten Tage noch einen schönen und diesmal schattigen Stellplatz reserviert. Wir genießen noch mal die letzten Tage, freuen uns aber auch auf zu Hause.
So können wir es am Abreisetag auch nicht länger abwarten, brechen nach dem Frühstück auf und kommen nach 3 Wochen Urlaub müde, aber glücklich wieder zu Hause an.
Fazit
Definitiv kann ich alle Leute verstehen, die von Kroatien schwärmen. Unendliche Küsten, Sonne satt und gepflegte Campingplätze. Auch wir haben unsere Reise in allen Zügen genossen, und kommen bestimmt wieder.