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Ein neuer Bulli

Es musste irgendwann passieren. Da sind plötzlich Geräusche, die nichts Gutes verheißen. Motorschaden bei unserem 15 Jahre alten C-Klasse Kombi und das nach gerade einmal 400.000 km.

Was nun? Christophs Firmenwagen, ein Passat Variant, ist super, nur leider benötigt er diesen tagsüber nun einmal zum Arbeiten und zudem kommt auch ein Kombi an seine Grenzen, wenn man als 5-köpfige Familie damit unterwegs ist. Ein Kindersitz muss auf den Beifahrersitz und ich hinten in die Mitte – ich hasse es!

Der Traum eines VW-Busses lebt wieder!

So wird nur wenige Minuten nach der Diagnose hastig nach dem 2 Jahre alten Angebote gewühlt – vergeblich. Egal ist eh nicht mehr gültig. Also direkt mal den Konfigurator starten und gleichzeitig den Gebrauchtwagenmarkt checken. Beim VW-Händler wird dann schnell klar, dass aufgrund von ermäßigter Mehrwertsteuer, günstigem Finanzierungszins und hohen Rabatten nur eines infrage kommt – ein neuer T6.1 Multivan Model „Generation Six“.


Zwar liebäugeln wir noch ein wenig mit einem California Beach, aber zum einen übersteigt der unser Budget deutlich und zum anderen fällt es schwer zu glauben, dass man hierin zu fünft einen angenehmen Schlaf findet. Außerdem sind wir keine Camper – noch nicht. Die Vorstellung, so zu reisen, lässt uns nicht los.


Die Konfiguration wird täglich angepasst, mehrere Angebote eingeholt und nach einigen Wochen Bedenkzeit wird der Bus bestellt. Drei Monate Lieferzeit, eine Ewigkeit. Täglich wird der Produktionsstatus im Netz gecheckt. Kann doch nicht wahr sein, dass die Produktion nach 5 Tagen immer noch nicht läuft. 


Da kommt die Caravan-Salon Messe in Düsseldorf gerade recht. Aufgrund Corona mit begrenzten Besucherzahlen, perfekt, um sich inspirieren zu lassen. Christoph ist begeistert von großen Familienzelten, die sind für mich aber keine Option. Die Vorstellung, auf nassem und kaltem Boden mit krabbelnden Tieren zu schlafen, ist für mich undenkbar. Da spricht mich der Stand von Campwerk doch schon deutlich mehr an. Ein Zelt auf dem Auto, noch nie gesehen. Faszinierend! Und dazu noch geräumig und recht komfortabel. Und auch der Faltanhänger lässt uns staunen, obwohl wir keinen Wohnwagen oder Anhänger hinter uns herziehen wollen und auch die Kosten für uns eher nicht realisierbar sind. 
Der Bus ist immer noch nicht in Produktion – ein Glück. So wird zur Sicherheit noch die abnehmbare Anhängerkupplung hinzugefügt. Man weiß ja nie.
Die Aufregung steigt. Endlich ist er da. Und ich bin verliebt. So schick, so bequem und so viel Platz.

Fertigmachen fürs Campingabenteuer

Mai 2021 – Corona hält uns schon seit über einem Jahr in Atem und auch wenn es in unserem neuen Zuhause sehr schön ist, sehne ich mich nach der Ferne. Aufgrund der unvorhersehbaren Pandemielage und der Kosten für 5 Personen scheidet eine Flugreise schnell aus. Aber weshalb haben wir einen Bulli, wenn nicht damit auch in den Urlaub fahren? Mein Bruder, mit dessen Familie wir viel Zeit verbringen, plant im September einige Wochen in Portugal zu verbringen. Wir schließen uns an.

 

Der Plan steht und die Vorfreude steigt.

Christoph und ich sind uns schnell einig, einen Trip entlang der spanischen Ostküste durch Andalusien bis in den Norden Portugals nach Viana do Castelo, der Ort, in dem meine Schwägerin ihre Wurzeln hat. Die Idee mit dem Dach Zelt ist präsenter denn je und scheint für uns die perfekte Lösung zu sein. Zwar durchforsten wir wochenlang das Internet nach Dachzelten, aber eigentlich ist von vorneherein klar, wenn, dann wird es das Skycamp 2.0 von Campwerk.

Also auf nach Bochum noch mal probeliegen, um sicher zu sein und dann bestellen. Zwar haben wir immer noch keine Campingerfahrung, aber irgendwann müssen wir diese ja sammeln. Der Campingmarkt boomt. Also im Fall der Fälle ist es sicherlich wieder gut zu verkaufen.

Die Urlaubsplanung wird konkreter, unser Set-up auch. Für eine bessere Organisation brauchen wir noch einen Heckauszug. Im Netz gibt es viele. Viele Anbieter, viele verschiedene Längen, viele Anleitungen zum Selberbauen. Wir entscheiden uns für den Auszug von BusBoxx mit einer Tiefe von 800 mm. Um ein paar Euro zu sparen, bestellen wir diesen im Bausatz. Die gerne unter Campern verwendeten Euroboxen gefallen uns nicht wirklich, und richtig passen tun sie auch nicht. Da es heißt, keinen Platz zu verschenken, beginnen wir eigene Kisten aus leichtem Pappelholz zu konstruieren, was sich schnell zu einem abendfüllenden Projekt entwickelt.

Die Umsetzung bzw. der Bau der Kisten erfolgt bei der Fa. New Wave, dem Unternehmen meines Bruders, wo die Kisten auf Nachfrage auch zu beziehen sind.


Bis zu unserer Reise sind es noch zwei Monate. Zum Glück, denn so haben wir genügend Zeit, um uns Stück für Stück voran zuarbeiten. Das Dachzelt ist mit seiner Liegefläche von ca. 2 x 2 m zwar recht groß, aber zu fünft wird es vielleicht doch etwas knapp. Also planen wir doch besser eine Liegefläche im Bus mit ein.

Wir benötigen also noch Klappmatratze, Multiflexboard, Verdunklungsrollos, dazu Kühlbox, Wasserkanister, Gaskocher, Seitentaschen für die hinteren Fenster, Decken und was uns sonst noch so einfällt. Die Anfangsinvestition summiert sich aber ein Zurück gibt es jetzt nicht mehr. Dafür werden die Urlaube ab nächstes Jahr umso günstiger, sagen wir uns.


Es ist Ende August, in zwei Tagen beginnt unsere Reise. Die Thermomatten zur Verdunklung der Fenster sind gerade noch rechtzeitig angekommen. Wir sind perfekt ausgestattet – hoffentlich. Die ersten Campingwochenenden im Landalpark Sonnenberg an der Mosel sowie auf dem Campingplatz am Bauernhof im Knüllwald lassen uns dies jedenfalls denken.

Es kann losgehen. Portugal, wir kommen.

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