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Der erste Trip

Endlich geht es los. Es ist Ende August, die Sommerferien bereits vorbei und Corona hat uns zum Glück auch keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Unsere Route durch Spanien und Portugal haben wir grob geplant, jetzt im Spätsommer erscheint es uns aber nicht notwendig, Campingplätze vorab zu reservieren. Außerdem ist es für uns die Freiheit und Flexibilität, die das Camper Dasein ausmacht – zumindest in unserer Vorstellung. 

In dieser stehen wir auf kleinen naturnahen Campingplätzen fernab von Trubel und Massentourismus. Als Ziel unserer ersten Etappe haben wir einen kleinen Campingplatz (24 Stellplätze) – Camping La Fresneda – ausgewählt.

Ein gepflegter Platz im Landesinneren mit traumhaftem Ausblick und herzlichen Gastgebern. Für einen längeren Aufenthalt fehlt Kindern hier sicherlich die Action, der perfekte Ort aber um nach 15 Stunden Autofahrt zwei Tage lang zu entspannen und einen ersten Eindruck zu bekommen, wie schön Camping ist.

Spielzeug haben wir bewusst zu Hause gelassen, zum einen aus Platzgründen und zum anderen, weil die Natur genug bietet, um die Fantasie anzuregen und verschiedene Orte erkundet werden wollen. Der in die Felsen gebaute Spielplatz und das Gebirge auf dem Campingplatz ist dafür jedenfalls perfekt.
Nach 2 Nächten reisen wir weiter Richtung Süden. Schließlich wollen wir in 3 Tagen an der Algarve sein, wo wir mit Freunden und Familie ein großes Ferienhaus gebucht haben. 


Wir entscheiden uns, spontan an der spanischen Ostküste entlangzufahren. Diese ist für uns jedoch genauso enttäuschend wie der Campingplatz, welchen wir kurz vor dem Sonnenuntergang anfahren. Immerhin ist dieser direkt am Strand, sodass wir noch die letzten Sonnenstrahlen und das Meer genießen können.

Playa La Roqueta

Der Aufbau des Skycamp 2.0 dauert lediglich zwei Minuten, das Herrichten der Liegefläche im Bus dank Kindersitze umso länger. Da wir am nächsten Morgen direkt weiterfahren wollen, entschließen wir uns zu fünft im Dachzelt zu schlafen. Die Kinder (4J., 2J., 1J.) haben prima geschlafen, die Erwachsenen geht so ;-). Fazit: Kann man machen, macht man aber besser nicht.


Am nächsten Morgen geht es weiter nach Andalusien, ins 350 km entfernte Malaga. Dieses Mal fahren wir durchs Landesinnere, die Sierra Nevada. 


Im Auge haben wir einen kleinen Campingplatz in Nerja, versteckt gelegen, fußläufig zum Strand. Wir werden nett empfangen, auch von einem Papagei, der vor allem das Interesse der Kinder auf sich zieht.Wir suchen uns einen Stellplatz mit Bananenbaum aus. Die Sonne brennt in den Mittagsstunden so sehr, sodass wir uns die Mühe machen, das Sonnensegel vom Skycamp aufzubauen, auch wenn wir nur für eine Nacht bleiben und den restlichen Tag am Strand verbringen.

Camping Nerja Cortijo San Miguel

Der Abbau am nächsten Tag macht keinen Spaß, die Temperaturen liegen bereits in den Morgenstunden bei fast 30°, die Vorfreude auf Portugal lässt dies aber vergessen.

Die nächste Etappe vergeht daher auch wie im Flug, ein Glück sind unsere Freunde schon da, um uns zur recht abgelegenen Unterkunft zu lotsen. 

Da sind wir nun- angekommen in einem traumhaften Anwesen. Der Trip war bisher recht abenteuerlich, aber dennoch besser, als wir es uns vorgestellt haben. Jetzt freuen wir uns darauf, die nächsten 10 Tage in großer Runde zu verbringen. Und gegen ein richtiges Bett sowie ein eigenes Badezimmer haben wir natürlich auch nichts einzuwenden.

Quinta Amarela Moncarapacho

Am hauseigenen Pool entspannen, dabei den Kindern beim Spielen zusehen, einen Abstecher zum Strand machen, gemeinsames Abendessen in großer Runde oder die warmen, nicht endenden Sommernächte genießen. Wer wie wir, auch mit ca. 15 Personen, Portugal genießen möchte, dem möchte ich dieses Anwesen empfehlen.

So fühlt es sich am Tag der Abreise auch etwas so an, als wäre der Urlaub vorbei, wobei es für uns „back on track“ geht. Wir fahren die Alentejo-Küste entlang Richtung Norden und sind verblüfft von dessen Schönheit. So halten wir bereits nach einer Stunde in einem kleinen Dörfchen, um dessen Flair zu genießen und ein paar Stunden am dortigen Strand zu verbringen.

Am späten Nachmittag geht es weiter – ohne Ziel. Der beginnende Sonnenuntergang und die vielen Bullis mit Surfbrettern verstärken das Gefühl von Freiheit und es zieht uns querfeldein Richtung Meer. 


Allrad hätte uns in diesem Augenblick sicher nicht geschadet, aber auch so stehen wir irgendwann direkt an der Klippe, um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Ohne Kinder hätten wir hier sicherlich unsere Zelte aufgeschlagen und die Nacht verbracht. 


So aber hören wir auf den Tipp eines Einheimischen und lassen uns von diesem zu dem nur wenige Kilometer entfernten Campingplatz (Parque de Campismo da IIha do Pessequeiro) lotsen, dessen Sicht auf den Sonnenuntergang nicht weniger schön sein soll. Die abgegebenen Bewertungen sind unterirdisch. Uns sind sie egal, denn wir wollen hier keinen mehrwöchigen Urlaub machen, sondern lediglich den Moment genießen und eine Nacht verbringen.

Nachdem wir den nächsten Tag an einer Bucht unter Einheimischen fernab von Massentourismus verbracht haben, entscheiden wir uns, eine weitere Nacht in Porto Covo zu verbringen, um am nächsten Morgen von dort aus weiter Richtung Lissabon zu fahren. Unser Ziel, das dortige Ozeanarium


Die Stadt ist wunderschön und definitiv eine Reise wert. Entgegen unserem ursprünglichen Plan, eine Nacht auf einem stadtnahen Campingplatz zu verbringen, fahren wir jedoch weiter nach Viana do Castelo. Aufgrund eines kränkelnden Kindes und angekündigtem Schmuddelwetter buchen wir uns spontan dort für 2 Nächte ein Apartment (Enjoy Viana Guest House). Auch wenn dies zentral gelegen ist und wir natürlich meist zu Fuß unterwegs sind, ist es doch angenehm, ein ständig fahrbereites Auto vor der Türe zu haben, bei welchem nicht erst Zelt, Liegefläche und Kindersitze ab- bzw. eingebaut werden müssen. So verbringen wir auch hier viel Zeit mit unseren Freunden und der Familie meines Bruders. Wir sind am Strand, auf dem Spielplatz, in einem süßen Café oder beenden den Abend in einem schönen Restaurant.

Nach 2 Tagen im Apartment sind alle Kinder wieder fit, und wir wollen zurück ins Abenteuer. Auch wenn sich unsere Reise langsam dem Ende neigt, steht ein Highlight noch bevor. Der 5. Geburtstag von Romy und Emmi, meiner Nichte, welche beide am selben Tag geboren sind, steht an.


Gegen Abend fahren wir den örtlichen Campingplatz an, direkt am Strand, ein Hotspot für Surfer und ohne viel schnick schnack. Hier fühlen wir uns wohl. Die Kinder schlafen schnell ein und ich freue mich, den Bus für morgen zu schmücken. 


Den Geburtstag der Kinder (und Christoph’ s) verbringen wir in geselliger Runde am Strand, ehe wir am Abend in noch größerer Runde im Restaurant verweilen. Tanten und Onkels, Cousins und Freunde meiner Schwägerin bereichern diesen Abend. Diese Herzlichkeit, auch ein Grund neben der portugiesischen Küche, warum ich dieses Land und die Leute so sehr mag. Ein würdiger Abschluss einer 3-wöchigen Reise.

Am nächsten Morgen – es ist Freitag – macht sich leichte Katerstimmung breit. Christoph muss am Montag arbeiten und wir haben noch mehr als 2.000 km vor der Brust. Den ursprünglichen Plan, entspannt in mehreren Etappen über die spanische Nordküste nach Hause zu fahren, haben wir schon lange verworfen, um noch gemeinsam Geburtstag zu feiern.


Also gibt es nur eins, Augen zu und durch. Das Tablet, worauf wir im Gegensatz zu Spielzeug nicht verzichten, in die Halterung, Peppa Wutz an und los geht’s. Nach 8 Stunden Fahrt machen wir kurz vor der französischen Grenze eine Pause, um uns die Beine zu vertreten, etwas essen zu gehen und die Kinder bettfertig zu machen. Die Dunkelheit setzt ein, wir fahren weiter und kommen am nächsten Morgen überglücklich nach knapp 21 Stunden Fahrt zu Hause an.

Fazit

Ein Urlaub, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Abenteuer, Freiheitsgefühl und maximale Flexibilität. Zugleich viel Zeit mit liebenden Menschen an wunderschönen Orten in einem Land zu verbringen, welches wie geschaffen dafür ist.

Portugal, wir kommen bald wieder!

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